Tag 8 | Die eingestürzte Weltenbrücke

Nach über einer Woche in einem Lagerhaus mit knapp 100 Personen bleibt das Eine oder Andere natürlich auch mal in der Ecke liegen. Trotz ausgearbeitetem Putz- und Ämtliplan riss uns heute frühmorgens Hel, die Göttin der Unterwelt aus dem Schlaf. Sie war empört über die “schweinestallartigen”-Zustände in unserem Lagerhaus. Als Strafe dafür wollte sie uns all unsere Lebensmittel samt Besteck und Geschirr wegnehmen. Solange unsere Bleibe, das Jugendhotel Alpina nicht auf Vordermann gebracht würde, bekommen wir nichts zu futtern. Ganze 4 Stunden lang dauerte die Verwandlung in echte Putzteufel: danach war die Hütte aber blitzeblank. Hel, die sich aus der Unterwelt ja nichts anderes gewohnt ist als pure Sauberkeit, war trotzdem noch nicht 100%-ig zufrieden mit uns. Zwar durften wir zMittag essen, jedoch nur mit einem Teil des Geschirrs. Der Esssaal wurde nach dem Massaker direkt nochmals geputzt…

Nach dem Mittagessen stürmte plötzlich eine französische Familie unser Lager. Sophie, das einzige Kind war schwer verletzt und wurde von den Eltern zu uns getragen. Anscheinend ist die Familie aus unerklärlichen Gründen in eine Zwischenwelt abgerutscht und versuchte nun über eine Brucke, zurück nach Midgard in die Menschenwelt zu gelangen. Die Brücke war aber so alt und marode, dass sie bereits zusammenbrach als die jüngste der Familie versuchte, sie zu überqueren. Die Familie bat uns, Rohstoffe zu sammeln und gemeinsam die Brücke wieder zu reparieren…

Am Abend verabschiedeten sich die Leiter und Leiterinnen in die wohlverdiente Landsgemeinde und die ältesten Kids übernahmen während 24 Stunden das Kommando. Die Hütte steht noch.
Achja: Und Streiche gibt es in diesem Lager auch. Die Täter sind am nächsten Morgen immer einfach zu entlarven. Es sind nämlich die, mit den kleinsten Äugchen…

Was sonst noch wichtig ist:

In einem Sommerlager versuchen wir, der digitalen Welt wenigstens ein bisschen den Rücken zu kehren und mit den Kindern und Jugendlichen ein tolles Programm nah der Natur und inmitten der wunderschönen Bündner Berglandschaft zu erleben. Natürlich ist es für uns auch klar, dass für Einige die plötzliche Trennung ihres liebsten Weggefährten, dem Handy, nicht immer so einfach ist. Dabei ist es für uns umso schwieriger, Kontrollen zu machen, welche wir im Übrigen eigentlich gar nicht machen wollen. Generation Z schreibt deshalb keine Postkarten mehr (unseres Postkartenteam klagt bereits über zuwenig Absatz ;)), sondern immer mehr SMS. Wir möchten deshalb alle bitten, die Kommunikation mit den Kindern und Leitern auf ein Minimum zu beschränken. Insbesondere bei “Boböchen” kann eine falsche Wahrnehmung schnell zu einer Überreaktion führen, dabei haben wir ein exzellent ausgebildetes Saniteam. Danke für Euer Verständnis!


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